Wer durch die Rendsburger Innenstadt schlendert, wird die zahlreichen leerstehenden Geschäfte und das vielerorts wuchernde Unkraut bemerken. Auch die Neuansiedlung von Gewerbe gelingt nur schleppend. Gleichzeitig wird viel Geld für ein ineffektives »Stadtmarketing« verpulvert.
Bereits 600 000 Euro hat das Stadtmarketing seit der letzten Kommunalwahl 2013 gekostet; der Schwerpunkt lag vor allem auf der Tourismusförderung. Lediglich drei Hochglanzbroschüren wurden seither produziert. Die Ansiedlung neuer Gewerbebetriebe in Rendsburg gelang jedoch kaum. Die Antwort der Ratsversammlung auf diese bescheidene Bilanz lautet »weiter so.«. Ein Vorschlag – der auch von der LINKEN in Rendsburg unterstützt wurde – einen Regionalmanager einzusetzen, der die Region gemeinsam mit den umliegenden Gemeinden wesentlich effektiver vermarktet hätte, wurde verworfen.
Unsinnige Sanierung der Holsteiner Straße
Auch die geplante Sanierung der Holsteiner Straße ist ein weiteres Beispiel für Geldverschwendung und wird von vielen anliegenden Geschäftsinhabern und Gastronomen abgelehnt. Eine monatelange Baustelle würde Umsatzeinbusen bedeuten; außerdem befindet sich die Straße in einem passablen Zustand. Besser wäre es, wenn die Stadt gemeinsam mit den Anwohnern und Gewerbetreibenden ein Konzept zur Wiederbelebung der Innenstadt erarbeitet und zum Beispiel die »Gestaltungssatzung« überdenkt oder auf die geplante Gebührenerhöhung für Stände auf dem Wochenmarkt verzichtet.
Neue Hoffnung für die Hertieimmobilie und die Stadtbahn
Derzeit gibt es neue Hoffnung für die Stadtbahn mit Endhaltepunkt in Seemühlen. Diese wurde bisher trotz dem geringen Eigenanteil von 180 000 Euro von der Mehrheit der Rendsburger Ratsversammlung abgelehnt, ebenso eine Bürgerbefragung hierzu. Sowohl die Stadtbahn als auch die Bürgerbefragung wurde von der LINKEN unterstützt. Nun hat sich der Bauausschuss am 1. November 2016 doch dafür entschieden, wohl auch, weil ein möglicher Abriss der noch bestehenden Gleise die Stadt teurer käme als die großteils aus Landesmitteln geförderte Wiederbelebung.
Auch mit dem Verkauf der maroden Hertieimmobilie scheint es diesmal zu klappen. Drei Investoren aus Schleswig-Holstein wollen die Immobilie sanieren und dort einen Supermarkt sowie eine Pflegeeinrichtung mit 80 Plätzen einrichten.