In Berlin hat heute Frau Wagenknecht zusammen mit zehn anderen Abgeordneten der Bundestagsfraktion
der Partei DIE LINKE die Gründung eines Vereines angekündigt, der schlussendlich in der Neugründung einer Partei
aufgehen soll. Damit schließen die sich abspaltenden Abgeordneten eine Phase von internen Streitereien ab, in der
bereits mehrfach im internen Ränkespiel die Gründung einer eigenen Partei angedroht wurde.
»Offen gesagt: es war absehbar, dass dies passiert und wir können froh sein, dass dem Treiben nun auf diese Weise ein
Ende gesetzt wurde«, so Sebastian Heck, Kreissprecher der Partei und Kreistagsabgeordneter für DIE LINKE.
»Wenngleich das nicht die einzige Herausforderung unserer Partei ist: es ist nicht am Wahlkampfstand erklärbar,
warum wir erneuerbare Energien brauchen, wenn prominente Parteimitglieder für Gasverstromung lobbyieren; es ist
nicht einfach, Geflüchteten aus der Ukraine glaubhaft gegenüber Mitgefühl und Solidarität, wenn prominente
Parteimitglieder im Bundestag und auf Demonstrationen die russische Propaganda bedienen. Das nun ist ein
Befreiungsschlag!«
Kontroversen in der Vergangenheit waren unter anderem entstanden, weil Klaus Ernst – der nun die Partei verlässt – als Befürworter von NorthStream den Vorsitz des Klima- und Energieausschusses für die Partei übernehmen sollte. Sarah Wagenknecht, die nun ebenfalls die Partei verlässt, war jüngst mit zweifelhaften Aussagen hinsichtlich des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine und mit Aufrufen für rechtsoffene Demonstrationen in diesem Kontext in den Medien.
»Andere Kreisverbände verzeichnen seit heute um 10:00 Uhr – also nachdem sich die Gruppe um Wagenknecht abgespalten hat – erste Neueintritte«, sagt Anissa Heinrichs, die Kreissprecherin in Rendsburg-Eckernförde. »Bei uns sind alle die Willkommen, die gemeinschaftlich an den wichtigsten inhaltlichen Themen unserer Zeit, an Fragen wie „Wie finde ich eine bezahlbare Wohnung?“, „Wie bezahle ich meine Heiz- und Stromkosten?“ oder „Wie verhindern wir, dass der Klimawandel uns die Existenzgrundlage nimmt?“ arbeiten möchten, herzlich willkommen.«
DIE LINKE hatte jüngst mit erheblichen Verlusten bei der Kommunalwahl zu kämpfen. Dieser Bruch kann eine Chance sein, sich aus dem Tief herauszuarbeiten.