Die LINKE Ratsfraktion will „offensive und aktive Erinnerungskultur in Rendsburg“

Die Büste von Heinrich de Haan verhüllt
Die Büste von Heinrich de Haan wurde vorsorglich schon mal verhüllt

Bisher galt Heinrich de Haan als Opfer der Nazis. Aktuelle Forschungsergebnisse des ehemaligen Landtagsabgeordneten Günter Neugebauer zeigen aber, dass der ehemalige Bürgermeister von Rendsburg an den Verbrechen der Nationalsozialisten in Rendsburg aktiv beteiligt war. Daher wird nun über die Entfernung der Büste de Haans auf dem Altstädter Markt und seines Namens an der ehemaligen Heinrich-de-Haan-Schule diskutiert.

Das geht der LINKEN jedoch nicht weit genug. Der Fraktionsvorsitzende in der Ratsversammlung, Leon Weber erklärt: „Wir wollen eine offensive und aktive Erinnerungskultur in Rendsburg. Über vierzig Prozent der Jugendlichen gaben bei einer aktuellen Studie an, dass sie nichts oder nur sehr wenig über den Holocaust wissen. Das ist für eine bunte und weltoffene Stadt wie Rendsburg nicht hinnehmbar. An meiner Schule wurden Videos von brennenden Hakenkreuzen gefeiert. Allein bei dem Gedanken daran läuft mir der Schauer kalt über den Rücken.“

„Wenn sich der Diskurs immer weiter nach rechts verschiebt, müssen Öffentlichkeit und Zivilgesellschaft geschlossen dagegenhalten“, fordert Maximilian Reimers, Mitglied im Ausschuss für Bildung, Kultur und Sport für DIE LINKE. „Die meisten von uns können sich das Leid der Opfer und Angehörigen nicht im Entferntesten vorstellen. Dafür sind diese Erlebnisse zu unmenschlich. Dies muss man dann mit einer hohen Menge an Empathie auffangen.“

„Auch und besonders junge Menschen müssen immer wieder gemahnt werden. Ein Vergessen darf es nicht geben. Wir haben es als Stadt in der Hand und können entscheiden, wie unsere Erinnerungskultur aussieht. DIE LINKE fordert einen Stadterinnerungstag für Rendsburg. So ein Tag sollte mit allen demokratischen Kräften gemeinsam gestaltet werden“, so Mario Meß, der stellvertretende Fraktionsvorsitzende, abschließend.

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