Ein neues Gutachten hat festgestellt, dass die Rader Hochbrücke eine maximale Lebenserwartung von noch zirka 12 Jahren hat. Auch die Eisenbahnhochbrücke ist marode und muss in den kommenden Jahren erneuert bzw. ersetzt werden. Der Bau eines zweiten Tunnel unter dem Nord-Ostsee-Kanal wäre daher eine sinnvolle Maßnahme.
Während Milliarden für die Rettung maroder, vermeintlich oder tatsächlich systemrelevanter Banken ausgeben wird, verfällt die Infrastruktur in Deutschland und damit auch in Schleswig-Holstein. So war die Rader Hochbrücke wegen Sanierungsarbeiten im Spätsommer vergangen Jahres über mehre Monate für LKWs mit mehr als 7½ Tonnen gesperrt. Dies hatte zur Folge, dass der gesamte Schwerlastverkehr nach Skandinavien durch den Rendsburger Kanaltunnel umgeleitet werden musste. Da auch der Tunnel gerade saniert wird, und daher nur eine Röhre befahrbar ist, kam der Verkehr rund um Rendsburg beinahe vollständig zum erliegen.
Verkehrsanbindung nach Skandinavien
Die Rader Hochbrücke ist ein Teil der A7, der wichtigsten Verkehrsverbindung von Mitteleuropa nach Skandinavien. Auch in der Zukunft drohen hier Probleme. Ein neues Gutachten stellt fest, dass die Rader Hochbrücke bis spätestens 2026 ersetzt werden muss. Da solche Infrastrukturgroßprojekte erfahrungsgemäß einen langen Vorauf haben, muss jetzt unverzüglich mit der Planung begonnen werden. Zustände wie im Spätsommer in Rendsburg müssen vermieden werden. Außerdem ist eine verlässliche Verkehrsinfrastruktur eine Voraussetzung für Planungssicherheit für die Menschen und Unternehmen in der Region
Eine Alternative zur Fehmarn-Belt-Querung
Die deutsch-dänische Initiative »Tunnel 2025«, die auch von den LINKEN Schleswig-Holsteins unterstützt wird, fordert den Bau eines Straßen- und Eisenbahntunnels als Lösung für den Ersatz der beiden Brücken. Ein solches Projekt kann dann auch als eine ökologisch vernünftige und deutlich kostengünstigere Alternative zu der geplanten Fehmarn-Belt-Querung sein; durch einen solchen Tunnel kann dann die Verkehrsanbindung von Skandinavien an Mitteleuropa deutlich verbessert werden. Die geplante und verkehrspolitisch fragwürdige und teure Fehmarn -Belt-Querung mit ihren unabsehbaren ökologischen Folgen für die Ostsee kann dann entfallen.
Finanzierung durch die öffentliche Hand
Die Finanzierung sollte dabei vollständig durch die öffentliche Hand erfolgen. Die Beteiligung privater Investoren zum Beispiel im Rahmen so genannter Public Private Partnership (PPP) lehnt DIE LINKE ab. Erfahrungen aus der Vergangenheit zeigen, dass PPP für den Steuerzahler am Ende immer teuer wird als bei rein öffentlicher Finanzierung. Außerdem kann bei einer vollständig öffentlichen Finanzierung eher davon ausgegangen werden, dass bei der Planung das Gemeinwohl vor privaten Profitinteressen steht und demokratisch Kontrolle sichergestellt ist.