Wildwuchs beim Kiesabbau

3. Mai 2013
Quelle: Peter von Bechen / pixelio.de
Peter von Bechen / pixelio.de

Wer durch den Kreis Rendsburg-Eckernförde fährt, kommt an ihnen selten vorbei — Kieslaster der Firmen Glindemann, Krebs, Nissen und Co. Der so gewonnene Eindruck, es müsse von Kiesabbaugebieten hier im Kreis nur so wimmeln, täuscht offensichtlich nicht. 

Die geplante Erweiterung des Kiesabbaugebietes in Grevenkrug brachte erschreckende Fakten zutage: Ein »Umweltbeirat«, der von dem von der Abbaufirma beauftragten Gutachter »informiert« wurde — eine Kieswaschanlage, für die offenbar keine Genehmigung vorliegt — eine Kreisverwaltung, die mit den Fragen von Ausschussmitgliedern, Anwohnern und Naturschutzverbänden offensichtlich überfordert war! Die Verärgerung des betroffenen Unternehmers war mehr als verständlich — hatte man bisher doch alle hier im Kreis angedachten Abbauprojekte mehr oder weniger durchgewunken!

Kraterlandschaften werden sich selbst überlassen

Auf Nachfrage der Kreisfraktion »DIE LINKE« mussten der Vorsitzende des Umwelt- und Bauausschusses und die Verwaltung eingestehen, dass man nicht die geringste Ahnung habe, wie viele Kiesabbaugebiete es in unserem Kreis gibt, welche Renaturierungsmaßnahmen für welches Gebiet vorgesehen waren und ganz offensichtlich wurden auch schon beendete Maßnahmen nicht kontrolliert! Das führt in den meisten Fälle dazu, dass die Kraterlandschaften nach Beendigung des Abbaus sich selbst überlassen wurden — von ökologischer Aufwertung also keine Spur.
Dass es so nicht weiter gehen kann, darüber waren sich die Vertreter im Umwelt- und Bauausschuss einig.

Kiesabbau wichtiger Wirtschaftsfaktor

Natürlich ist die Nutzung von dem hier sehr hochwertigen Kiesvorkommen ein Wirtschaftsfaktor in der Region, diese Form des Wildwuchses muss aber gestoppt werden!
Um überhaupt einen Überblick über die zur Zeit laufenden Abbaugebiete zu bekommen, bemüht man sich nun von Seiten der Kreisverwaltung, ein Kieskataster zu erstellen.
Als nächster Schritt wäre eine Auflistung der einzelnen Gebiete und die entsprechenden Renaturierungsauflagen der letzten 30 Jahre zu erstellen — und diese Maßnahmen auch zu überprüfen! Die Kreisfraktion »DIE LINKE« wird auch weiterhin einen kritischen Blick auf die Arbeit der Verwaltung haben — der Erhalt unserer Landschaft steht für uns vor dem wirtschaftlichen Profit einzelner! (DA)

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