Die bereits 2012 gegründete Arbeitsgruppe zur Besichtigung städtischer Immobilien stellte jetzt fest, dass die sogenannten Schlichtwohnungshäuser in Nortorf völlig marode sind. Nun soll im Bau- und Umweltausschuss der Stadt ein Beschluss ergehen, eines dieser zwei Häuser zu modernisieren.
Bereits am 20.06.2012 hat der Bau- und Umweltausschuss eine Arbeitsgruppe gebildet, die sich die städtischen Immobilien ansehen sollte. Das wurde dann auch gemacht und es wurde festgestellt, dass die Gebäude »Am Heidberg 3 – 9« und »Hofkamper Weg 22 – 28« völlig marode sind. Beide Häuser bestehen aus sogenannten Schlichtwohnungen. Schlichtwohnungen sind Wohnungen mit einfachster Ausstattung, die sozial schwachen Menschen von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden müssen. In Nortorf heißt das, dass diese sozial schwachen Bürger in Häusern untergebracht werden, die weder über innenliegende Toiletten oder Duschen verfügen. Die betreffenden Gebäude wurden vor über 50 Jahren als Obdachlosenunterkünfte erbaut. Seitdem wurde dort nichts mehr gemacht. Noch heute werden die Wohnungen mit Öfen geheizt.
Man mag sich gar nicht vorstellen, unter welchen Bedingungen die Menschen dort leben müssen. Die Wohnungen »Am Heidberg 3 – 9« sind so marode, dass die Stadt nun beschließen will, dass sie nicht weiterbetrieben werden können, da sich eine Sanierung nicht lohnt. Das Gebäude »Hofkamp 22 – 28« soll hingegen nach 56 Jahren modernisiert werden.
Warum hat die Stadt dafür so lange gebraucht? Warum musste eine Arbeitsgruppe ins Leben gerufen werden, die diese offensichtlichen Mängel erst jetzt feststellte? Gerade Menschen, die sich kein eigenes Dach mehr über den Kopf leisten können, verlieren bei solchen Bedingungen den letzten Funken Selbstachtung. Im Winter hausen die Menschen in zugigen und feuchten Räumen, die nur von einem Ofen pro Wohnung beheizt werden. Das sollte es in unserer reichen Gesellschaft nicht geben. Schlimm genug, dass es immer mehr Menschen gibt, die sich ihre Miete nicht mehr leisten können oder die anderweitig durch das Raster gefallen sind.
DIE LINKE wird in Nortorf ein Auge darauf behalten, wie dieses Vorhaben der Modernisierung weitergeht. Wir werden im auch weiterhin den Finger in die Wunde legen, damit jeder Mensch würdig leben kann.