Das Schild an der ehemaligen „Heinrich de Haan“-Schule soll abgenommen werden. Das wurde im letzten Ausschuss für Schule, Sport, Kultur und Bildung besprochen. Heinrich de Haan, das zeigen neue Erkenntnisse, gehörte zu den Tätern der Nazizeit.
„Das ist ein Skandal!“ sagt das Ausschussmitglied Arbaz Malik. „Dieser Mann hat den Tod von Millionen von Menschen als Teil einer Unrechtsmaschinerie mitgetragen. So jemanden kann man nicht als Titelgeber einer Schule oder in Form eines Denkmals verteidigen.“
Genau das geschehe zur Zeit auf Facebook in einer lokalen Diskussionsgruppe. „Es macht mich krank, wenn ich sehe wie die Verbrechen der Nazizeit und mittlerweile der gesamte Holocaust offen relativiert werden.“ so der Fraktionsvorsitzende Maximilian Reimers. „40% der Leute in meinem Alter geben an, dass sie Nichts oder nur sehr wenig über den nationalsozialistischen Völkermord wissen.“
Gerade auch vor diesem Hintergrund sei es an der Zeit, dass der Kreis klare Position bezieht und eine reuevolle Entschuldigung ausspricht.“
Damit nicht genug – DIE LINKE will sich dafür einsetzen, dass ein altes Projekt des Kreises, damals angestoßen von der SPD, wiederbelebt wird. „Neben der Umbenennung der Schule nach einem NS-Opfer aus der Region möchten wir ebenfalls, dass die Auschwitz-Fahrten für Jugendliche wieder stattfinden.“ erklärt Malik. Er wünscht sich, dass der zunehmenden Geschichtsvergessenheit gemeinsam entgegen gewirkt wird.
Eine alljährliche Gedenkveranstaltung mit allen Schüler*innen „wäre, denke ich, ein effektiver Beitrag zu einer gelebten Erinnerungskultur in unserem Kreis.“ irgendwie müsse der zunehmenden Spaltung, Fremdenfeindlichkeit und Verhassung Einhalt geboten werden. „Ein buntes Miteinander ist immer besser als ein plumpes Gegeneinander.“ so
Reimers abschließend.