Ratsfraktion und Ortsverband Eckernförde lehnen ein U-Boot-Museum im Eckernförder Stadthafen ab. Bereits im Jahr 2004 hat sich eine Bürgerinitiative "UBoot freie Innenstadt Eckernförde" erfolgreich dagegen gewehrt. Es gibt keinerlei neue Argumente, die für ein U-Boot-Museum sprechen.
Unser Hafen hat eine lange Tradition als Fischereihafen, als Liegeplatz für Traditionssegler und Anlaufstelle für Gastsegler. Seine wirtschaftliche Funktion als Umschlagplatz für Güter aller Art hat er weitgehend eingebüßt, stattdessen wird er zunehmend als "Freizeithafen" genutzt. Ein Dauerliegeplatz für Kriegsschiffe war er nie, ein U-Boot – auch als Museum – gehört nicht in unseren zivilen Hafen. Wenn die Marine ein U-Boot-Museum will, soll sie es auf ihrem Gelände einrichten.
Die Art und Weise, wie über das Projekt "U-Boot-Museum" seit dem 13. Oktober in der Öffentlichkeit debattiert wird, ist mehr als befremdlich. Bevor die Ergebnisse der im Auftrag des Aufsichtsrates der Stadtwerke seit Februar 2016 tagenden Arbeitsgruppe für ein neues Hafenkonzept vorliegen, wurden in der Presse bereits Planzeichnungen für ein U-Boot-Museum im Binnenhafen veröffentlicht (KN vom 15.10.2016). Verantwortlich dafür ist offenbar der Geschäftsführer der Stadtwerke, Dietmar Steffens, der laut EZ vom 14.10.2016 "seit längerem an diesen Plänen gearbeitet" hat. "Die Vereinigung der U-Boot-Fahrer begleitet das Projekt von Beginn an auch fachlich."(KN) Teil des von der AG Hafen erarbeiteten Konzeptes, das demnächst öffentlich vorgestellt werden soll, sind Steffens Pläne nicht und waren in dieser detaillierten Form dort auch nicht bekannt. Daß Herr Steffens mit seinen Überlegungen öffentlich vorprescht, müssen wir als Ausdruck von Ignoranz gegenüber der Arbeitsgruppe bewerten.
Anstatt sich in der Presse mit seinen Ansichten über "ideologische Befangenheiten" der Kritiker eines U-Boot-Museums zu verbreiten, das angeblich "nichts mit Militarismus zu tun" hat, anstatt sich mit Fragen der touristischen Attraktivität Eckernfördes zu befassen (was Aufgabe der ETMG ist und bleibt), sollte sich Herr Steffens auf seine Kernaufgabe konzentrieren: die Energieversorgung durch die Stadtwerke, deren Erträge aus diesem Geschäft seit Jahren rückläufig sind, auch infolge einer zunehmenden Verzettelung in zusätzliche Geschäftsfelder. Zur Verbesserung dieser Situation wünschen wir uns kreative Konzepte im Interesse der Stadt. Für uns stellt sich zunehmend die Frage, ob die derzeitige Geschäftsführung dieser Aufgabe in ausreichendem Maß genügt.