Bereits seit 2020 ist ein Amazon-Verteilzentrum in Borgstedt in Betrieb. Lastkraftwagen transportieren fertig kommissionierte Pakete dorthin, damit diese auf kleinere Lieferwagen verteilt und an den Endkunden zugestellt werden können. Jüngst wurde bekannt, dass Amazon am Standort nun auch ein Logistikzentrum aufbauen könnte; in Abgrenzung zum Verteilzentrum werden die Waren dort auch gelagert und verpackt. Mit einer Fläche von 200.000 m2 könnte es das größte seiner Art im Norden Deutschlands werden.
»Amazon hat vor allem Ausbeutung im Angebot«, so Sebastian Heck, Landtagswahlkandidat im Wahlkreis Eckernförde und Kreissprecher der Partei DIE LINKE in Rendsburg-Eckernförde. »Nicht nur zahlt Amazon in Deutschland – geschweige denn in der Region – kaum Steuern und nutzt gleichzeitig die komplette Infrastruktur; der Konzern weigert sich auch vehement Tarifverträge auszuhandeln und steht für Überwachung und Ausbeutung seiner Beschäftigten. Dass Wirtschaftsminister Buchholz zu der Bewertung kommen kann, Amazon sei ein guter Arbeitgeber, offenbart nur, wie unverschämt sich die FDP gegen die eigene Bevölkerung einsetzt.«
»Amazon macht mit Monopolfantasien Lokalhandel und richtig gute Jobs platt, das muss endlich gestoppt werden!«, sagt Maximilian Reimers, Landtagswahlkandidat im Wahlkreis Rendsburg und Vorsitzender der Kreistagsfraktion. »Wenn wir alle Lokalhändler:innen Schleswig-Holsteins in einem großen Online-Marktplatz verbinden, gibt’s mehr Auswahl und potentiell sogar schnelleren Versand.«
»Amazon will weiter wachsen und es sieht ganz danach aus, als würden sie in den kommenden Jahren auch der Deutschen Post Konkurrenz machen wollen, indem sie nicht nur Pakete über eigene Verteilzentren versenden sondern auch Pakete für Kunden transportieren.« so Anissa Heinrichs, Direktkandidatin im Wahlkreis Rendsburg-Ost und Kreissprecherin der Partei. »In Leipzig baute Amazon bereits ein Luftfracht-Drehkreuz, dass um einiges größer ist las das von DHL. Amazons Devise ist Wachstum über alles, egal was es kostet.«
DIE LINKE hatte bereits bei Errichtung des Verteilzentrums öffentlich Kritik geübt. Im Kreistag hatte man einen Antrag für einen öffentlich getragenen Online-Marktplatz eingebracht, der insbesondere von CDU und FDP stark abgelehnt wurde.