"Kunst und Kultur sind frei und sollen nicht irgendeiner Gängelung von Seiten der Politik unterliegen. Wenn aber öffentliche Flächen einer Gemeinde wie der Eckernförder Südstrand zum Schauplatz einer zweifelhaften Event-Unkultur gerät, ist ein Einspruch angebracht." Dieser Auffassung ist die Rathausfraktion der Linken. Im Zuge der Debatte um das Kulturkonzept einschließlich die Zukunft der Planstelle eines Kulturbeauftragten sei vor allem von Seiten der CDU die Idee entwickelt worden, Kunst und Kultur verstärkt durch die Touristik und Stadtmarketing GmbH vermarkten zu lassen. "Einen ersten Höhe- beziehungsweise Tiefpunkt dieser kostenneutralen Denkweise werden wir nun in diesem Sommer erleben", moniert Fraktionsvorsitzender Rainer Beuthel.
Castingshows im deutschen Fernsehen führten dem Publikum vor, wie "aus grenzenloser Anpassung an ein primitives Format" sogenannte Superstars entstünden. "Diese hohlen Inszenierungen mit ihren peinlichen Verhören vor einer Jury ‚hochkarätiger‘ Experten, als deren Terminator Dieter Bohlen aufgebaut wurde, bedienen vor allem voyeuristische Bedürfnisse und dienen den kurzfristigen Profitinteressen einer kriselnden Musikindustrie." Die im Sommer am Südstrand geplante Großveranstaltung "springt auf diesen Zug auf und trägt auf diese Weise zur Förderung einer zweifelhaften Unkultur bei", meint Beuthel.
Quelle:
http://www.shz.de/index.php?id=160&tx_ttnews[tt_news]=2375694&no_cache=1