Die Atomkatastrophe in Fukushima 2011 ist uns allen noch in Erinnerung. Tschernobyl ist schon etwas länger her. Doch könnte so etwas auch bei uns passieren? Ja, denn mit Brokdorf ist ein Atomkraftwerk, nicht weit von Rendsburg, noch mindestens bis 2021 in Betrieb.
Die halbherzige Energiewende von Schwarz-Gelb hat zur Folge, dass vom Pannenreaktor Brokdorf noch bis mindestens 2021 eine massive Bedrohung für Bevölkerung und Umwelt ausgeht. Die Atomkatastrophe von Fukushima hat gezeigt, dass nicht nur in rückständigen Ländern, wie der ehemaligen Sowjetunion, eine Atomkatastrophe eintreten kann, sondern auch in hoch entwickelten Industrieländern wie Deutschland. Eine kürzlich vom Bundesamt für Strahlenschutz veröffentlichte Studie zeigt auf, dass im Falle eines schweren Reaktorunfalls in einem Radius von bis zu 170 Kilometer um das Atomkraftwerk die Bevölkerung des betroffenen Gebietes dauerhaft evakuiert werden müsste. Auch der Kreis Rendsburg-Eckernförde liegt in diesem Radius.
Eine Aktionswoche soll aufklären
Um auf diese Bedrohung aufmerksam zu machen, hat das Bündnis »Brokdorf abschalten!«, an welchem DIE LINKE. Schleswig-Holstein beteiligt ist, eine Aktionswoche vom 5. bis zum 11. November 2012 durchgeführt. DIE LINKE Rendsburg-Eckernförde beteiligte sich an diesen Aktionen und hatte am Samstag, den 10. November 2012 einen gut besuchten Info-Stand auf den Schiffbrückenplatz in Rendsburg veranstaltet, um die Menschen über die Bedrohung durch das Atomkraftwerk Brokdorf aufzuklären.
Ist unser Kreis auf eine solche Katastrophe vorbereit?
Bereits am 18. Oktober 2012 hat die Kreistagsfraktion der LINKEN in Rendsburg-Eckernförde eine Anfrage gestellt, in der nachgefragt wird, welche Notfallpläne der Kreis bei einem schweren Störfall in Brokdorf bereits ausgearbeitet hat. Die Antwort steht noch aus. Aber selbst wenn der Kreis — wovon nicht auszugehen ist — für diesen hoffentlich nie eintretenden Fall einigermaßen gut vorbereitet ist, wäre eine Kernschmelze in Brokdorf verheerend für Mensch und Umwelt. Weite Gebiete wären für Jahrhunderte unbewohnbar. DIE LINKE fordert daher, dass Brokdorf unverzüglich und nicht erst 2021 abgeschaltet wird.