DIE LINKE in Rendsburg: Die Kosten für das de-Haan-Gutachten laufen aus dem Ruder

Die Büste von Heinrich de Haan verhüllt
Die Büste von Heinrich de Haan wurde vorsorglich schon mal verhüllt

Bisher galt Heinrich de Haan als Opfer der Nazis. Aktuelle Forschungsergebnisse des ehemaligen Landtagsabgeordneten Günter Neugebauer, die dieser in einem Buch 2018 veröffentlichte, zeigen aber, dass der ehemalige Bürgermeister von Rendsburg an den Verbrechen der Nationalsozialisten in Rendsburg aktiv beteiligt war. Seither wird über eine mögliche Entfernung der Büste de Haans vom Altstädter Markt diskutiert. Am 24.4.2019 hat daher der Kulturausschluss beschlossen, ein Gutachten zur Klärung der Rolle von de Haan in Auftrag geben. Nach jüngsten Prognosen sollen sich die Kosten hierfür auf zirka 18.000 Euro belaufen.

Hierzu Samuel Rothberger, Sprecher der LINKEN in Rendsburg: „Die Kosten für das Gutachten laufen völlig aus dem Ruder. Dieses Geld kann in Rendsburg sinnvoller investiert werden. So zum Beispiel für soziale Projekte oder in den Erhalt der Innenstadt.“

In der Vergangenheit hat der Kulturausschuss eine Bezuschussung des Buches von Neugebauer in Höhe von 1.000 Euro abgelehnt.

„Dieses Buch ist auch ohne diesen Zuschuss sauber und nach wissenschaftlichen Standards recherchiert wurden. Aus Sicht der LINKEN reichen die Erkenntnisse aus, um die Büste unverzüglich zu entfernen “, so Rothberger weiter.

Mario Meß, Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Rendsburger Ratsversammlung ergänzt: „Die Kosten des Gutachtens waren den Ausschussmitgliedern bei der Beschlussfassung nicht bekannt und konnten daher nicht zu einer von Vernunft geleiteten Entscheidungsfindung beitragen. Aufgrund der nun erlangten Kenntnisse über die Kosten muss sich der Ausschuss gezwungen sehen, seine Entscheidung vom 24.04.2019 zu widerrufen. Das werden wir in der nächsten Sitzung des Kulturausschusses so beantragen.“