Gegen Arbeitszeitverlängerungen in der Gastronomie

24. November 2017
Eine Frau in Arbeitskleidung und mit Haarnetz steht mit Schwamm in der Hand vor einer Spüle. Textinhalt des Bildes: Feste Zeiten, gute Kohle, Sicherheit. Echte Arbeitsplätze statt Lohndumping und Leiharbeit. sogehtlinks.de (DIE LINKE)

Die vom Deutschen Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA) geforderte Aufweichung der Arbeitszeitenregulierung ist ein Angriff auf die berechtigten Interessen der Beschäftigten. Laut Statistischem Bundesamt war Schleswig-Holstein 2016 bundesweit zweiter, wenn es um „Übernachtungen je Einwohner/-in“ geht. Im Vergleich zum Vorjahr stieg die Anzahl der Übernachtungen sowohl in Schleswig-Holstein als auch in ganz Deutschland, der Umsatz wurde um 7 Milliarden Euro gesteigert. In einem stark von Tourismus geprägten Bundesland muss ein Angriff gegen die Beschäftigten der Branche Widerstand nach sich ziehen.

Die Begründung der Forderung nach Schichten von 13 Stunden und mehr, dass dieses der Lebenswirklichkeit näher kommen würde, ist ein Hohn. Schon jetzt wird die Lage der Beschäftigten oft ausgenutzt, der Verzicht auf Überstundenausgleich verlangt, damit der Arbeitsvertrag verlängert wird.

Für eine erneute Arbeitszeitverlängerung soll den Beschäftigten keinerlei Ausgleich angeboten werden. Dieses wird den von der Branche beklagten „Fachkräftemangel“ nicht beheben, sondern die Attraktivität der Arbeit im Tourismus-Sektor weiter senken. Bisher sind die meisten Unternehmen den mit den Gewerkschaften vereinbarten Ausgleich bereits erfolgter „Flexibilisierung der Arbeitszeiten“ schuldig geblieben.

DIE LINKE fordert eine familienfreundliche und im Sinne der Beschäftigten flexibel zu gestaltende Arbeitszeit statt einer weiteren Verschlechterung der Arbeitsbedingungen. Das Berufsleben auch in der Tourismus-Branche muss planbar und sicher sein, statt über kurz oder lang krank zu machen.