DIE LINKE im Kreis Rendsburg-Eckernförde zum Welttag der menschenwürdigen Arbeit: Dumping-Löhne nein Danke!

5. Oktober 2012

Rendsburg. Zum Welttag für menschenwürdige Arbeit am 7. Oktober erklärt Kreisvorstand der LINKEN. Kreisverband Rendsburg-Eckernförde: „Der 7. Oktober ist der Welttag für menschenwürdige Arbeit. Zwischen 2000 und 2010 ist die Zahl der Beschäftigten im Niedriglohnbereich um über 100.000 gestiegen und hat eine Quote von 18,3% erreicht. Bei der letzten Datenerfassung 2010 arbeitete fast die Hälfte der Mädchen und jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren im Niedriglohnbereich. Die Entwicklung gibt im Gegensatz zu den Verlautbarungen der Landesregierung aus SPD, GRÜNEN und SSW keinerlei Grund zur Selbstzufriedenheit. Auch hierzulande breiten sich prekäre Beschäftigung und Niedriglöhne ungehindert aus.

Um menschenwürdige Arbeit für alle durchzusetzen, bleibt DIE LINKE bei ihrer Forderung nach einem gesetzlichen Mindestlohn von 10 Euro. Die grassierende Leiharbeit ist moderner Menschenhandel und muss verboten werden. Ebenso ist der Trend zur Befristung von Arbeitsverträgen zu stoppen: Unbefristete Arbeitsverträge müssen die Regel bleiben.“

 

Hierzu legt DIE LINKE. Kreisverband Rendsburg-Eckernförde folgende Fakten vor:

 

Ø     Normalarbeitsverhältnisse auf dem Rückzug: Die Zahl sozialversicherungspflichtiger Beschäftigter in Vollzeit ist zwischen 2000 und 2010 in Schleswig-Holstein um über 30.000 gesunken.

Ø     Der Niedriglohnsektor breitet sich aus: Zwischen 2000 und 2010 ist die Zahl der Vollzeit-Beschäftigten im Niedriglohnbereich in Schleswig-Holstein um fast 30.000 gestiegen und hatte 2010 einen Anteil von 24,1% erreicht. Besonders alarmierend sind die Zahlen bei Jugendlichen: Der Anteil von Mädchen und jungen Frauen im Alter von 15 bis 24 Jahren im Niedriglohnbereich ist im selben Zeitraum von 54,0% auf 62,0% gewachsen.

 

Ø     Immer mehr Stellen gibt es nur befristet:  Verfügten im Jahr 2000 noch 8,5% der abhängig Beschäftigten in Schleswig-Holstein nur über befristete Arbeitsverträge, so waren es 2010 bereits 11,5%. Auch hier sind Mädchen und junge Frauen zwischen 15 und 24 Jahren am stärksten betroffen: 2010 lag der Anteil der befristet Beschäftigten in dieser Gruppe bei 29,8% im Gegensatz zu 22,2% im Jahr 2000.

 

Ø     Explodierendes Wachstum der Leiharbeit: 2011 waren in Schleswig-Holstein 17.248 Personen in der Leiharbeit beschäftigt. Ende 2001 waren es in Hamburg, Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern zusammen gerade einmal 19.479.

                                                   

Ø     Zudem gingen Ende 2011 allein in Schleswig-Holstein 264.129 Beschäftigte einem Minijob nach. Dabei ist klar, dass man von einem Minijob nicht leben kann.

 

Quelle: Bundesagentur für Arbeit 2010 / 2011 sowie kleine Anfrage der Bundestagsfraktion zu psychischer Belastung am Arbeitsplatz (Anfrage: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/092/1709287.pdf, Antwort der Bundesregierung: http://dip21.bundestag.de/dip21/btd/17/094/1709478.pdf)