DIE LINKE fordert die unverzügliche Entfernung der De-Haan-Büste und die Neugestaltung der Bürgermeistergalerie

Buergermeistergalerie-in-Rendsburg
Die Bürgermeistergalerie in Rendsburg soll umgestalltet werden.

Bisher galt Heinrich de Haan als Opfer der Nazis. Aktuelle Forschungsergebnisse des ehemaligen Landtagsabgeordneten Günter Neugebauer zeigen aber, dass der ehemalige Bürgermeister von Rendsburg an den Verbrechen der Nationalsozialisten in Rendsburg aktiv beteiligt war. Daher wird nun über die Entfernung der Büste de Haans auf dem Altstädter Markt und seines Namens an der ehemaligen Heinrich-de-Haan-Schule diskutiert.

„Eine Büste im öffentlichen Raum für ein ehemaliges Stadtoberhaupt ist eine besondere Ehrung für solche Bürgermeister, deren Verdienste über das für Bürgermeister normale Maße hinausgehen. Dieses ist, wie das Buch von Günter Neugebauer zeigt, bei Heinrich de Haan eindeutig nicht der Fall. Die Büste sollte daher unverzüglich entfernt werden.“, so Samuel Rothberger, Sprecher der LINKEN in Rendsburg.

„Aktuelle Erkenntnisse, die im kürzlich erschienen Buch des ehemaligen Landtagsabgeordneten Günter Neugebauer ‚Gegen das Vergessen. Opfer und Täter in Rendsburgs NS-Zeit‘ zeigen zudem, dass auch Heinrich de Haan nicht Opfer, sondern auch Täter in der Zeit des Nationalsozialismus war. Dieses wird das vom Kulturausschuss beauftrage Gutachten bestätigen“, ergänzt Mario Meß, stellvertretender Fraktionsvorsitzender der LINKEN in der Rendsburger Ratsversammlung.

Außerdem fordert DIE LINKE eine Neugestaltung der Bürgermeistergalerie im Neuem Rathaus und hat einen entsprechenden Antrag im Kulturausschuss gestellt. Die Galerie soll nach Epochen gegliedert werden und mit zu diesen Epochen erläuternden Texten ergänzt werden. Der Kulturausschuss folgte diesem Vorschlag.

„Die Bilder von Krabbes und de Haan sollten nicht unkommentiert in der Bürgermeistergalerie hängen. Während Krabbes Amtszeit und unter seiner Verantwortung als Bürgermeister wurden von den Nazis in Rendsburg zahlreiche Verbrechen begangen. So wurden Gewerkschafter, Sozialdemokraten und Kommunisten verfolgt und eingekerkert, Jüdische Mitbürger drangsaliert, in Konzentrationslager deportiert und ermordet. Ich begrüße daher die Entscheidung im Kulturausschuss“, so Meß abschließend.

Des Weiteren wollte DIE LINKE die Hindenburgstraße in Rendsburg umbenennen. Namensgebend sollte zukünftig ein Opfer der NS-Zeit aus Rendsburg sein. Auch in anderen Städten wurden entsprechende Umbenennungen vorgenommen. So heißt zum Beispiel das ehemalige Hindenburgufer in Kiel seit 2014 Kielline. Dieser Antrag fand leider keine Mehrheit im Kulturausschuss.