Offener Brief an die Redaktion der Schleswig-Holsteinischen Landeszeitung

11. Dezember 2009

Sehr geehrte Damen und Herren in der Redaktion,

mit Erschütterung nehme ich zur Kenntnis, dass die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung neuerdings in sensationslüsterner Manier und ohne die gebotene journalistische Sorgfalt Abseits von Fakten berichtet.

Unbestreitbare Tatsache ist, dass es in der Rendsburger Ratsfraktion DIE LINKE. persönliche Differenzen gegeben hat, welche einige der Beteiligten nun in die Öffentlichkeit getragen haben. Dass eine Zeitung hierüber berichtet, ist völlig legitim. Wenn dieses aber reißerisch mit „Riesen-Krach bei den Linken“ betitelt und gar behauptet wird „Die Linkspartei in Rendsburg droht komplett auseinanderzubrechen“ ist dies nicht nur schlecht recherchiert, sondern auch nachweislich falsch.

Es ist mehr als bedauerlich, dass der Verfasser des Artikels die -nicht nur rechtlich- voneinander unabhängigen politischen Entitäten „Partei“ und „Fraktion“ durcheinander wirbelt. Von Konflikten innerhalb einer Fraktion ohne weitere Recherche gleich auf Konflikte auch innerhalb der Partei zu schließen zeugt nicht von dem Bestreben, ausgewogen und wahrheitsgemäß über politische Vorgänge zu berichten. Vielmehr lässt ein solches Verhalten den Schluss zu, dass absichtlich Falschinformationen verbreitet und Stimmung gegen die Partei DIE LINKE geschürt werden soll.

Der Ortsverband Rendsburg der Partei DIE LINKE hat zurzeit 56 Mitglieder, wovon alleine 13 im vergangenen Monat eingetreten sind. Seit dem Wahltermin Ende September ist eine stetige Zunahme von Neueintritten sowie ein verstärktes Zugehen außerparlamentarischer Kräfte auf den hiesigen Ortsverband zu beobachten. Von einem Auseinanderbrechen der Partei vor Ort kann also keine Rede sein. Das genaue Gegenteil ist der Fall.

Ebenso ist es eine leicht zu überprüfende Tatsache, dass die drei jetzt zurückgetretenen bürgerlichen Mitglieder der Ratsfraktion gar keine Mitglieder der Partei DIE LINKE sind, sondern als parteilose mitgewirkt haben.

Ich hoffe, dass die Schleswig-Holsteinische Landeszeitung ihre hierzu gemachten Aussagen korrigieren wird und somit beiden Seiten eine juristische Auseinandersetzung erspart bleibt.

Mit freundlichen Grüßen

Stefan Karstens

(Kreissprecher)